Das Orchester zum Anfassen
ist ein Musikvermittlungs-Kooperationsprojekt mit Symphonieorchestern wie den Wiener Symphoniker oder dem Tonkünstlerirchester Niederösterreich
(Idee, Konzept und Leitung: Mag. Dietmar Flosdorf)
Beim Musikvermittlungsprojekt Das Orchester zum Anfassen steht das große Symphonieorchester im Mittelpunkt, als ein vielfältiger spannender Klangkörper, mit zahlreichen Musikern und ihren unterschiedlichen Instrumenten.
Das für Volksschulklassen konzipierte Projekt beinhaltet fünf eineinhalb stündige Workshops, die inhaltlich und didaktisch aufeinander aufbauen. Alle Workshops werden vom gleichen Moderator begleitet, der als vertrauter Ansprechpartner und Bezugsperson die Kinder durch alle Veranstaltungen führt und so die Kontinuität wahrt. Ein übergeordnetes Thema, das den Kindern durch spannende, überraschende Erlebnisse oder „Forschungsexperimente“ näher gebracht wird, prägt den Inhalt jeder einzelnen Veranstaltung, die jeweils von wechselnden Kammerensembles der Wiener Symphoniker gestaltet werden. Dadurch lernen die Kinder alle wichtigen Instrumente des Orchesters unmittelbar kennen, die von den professionellen Musikern ausführlich erklärt und vorgestellt werden. Um eine Wahrnehmung mit allen Sinnen zu ermöglichen, gibt es nach jedem Workshop die Gelegenheit, die ihnen oft völlig unbekannten Instrumente unter Anleitung der Musiker auszuprobieren.
Der erste, von einem Streicherensemble gestalteter Workshop, thematisiert die Stille und das bewußte Hören. Da an das Hören schrittweise herangeführt und an die „Abenteuer- und Forscherneugier“ der Kinder appelliert wird, sind sogar unruhige Kinder in der Lage, sich auf das Hören von Stille zu konzentrieren. Mit dieser elementaren Erfahrung, dem bewußten Wahrnehmen von Stille, werden die Kinder in Zeiten permanenter akustischer Reizüberflutung für das Hören und das Phänomen Musik neu sensibilisiert.
Nicht nur bewußt, auch unbewußt hören wir. Der zweite Workshop – gestaltet von einem Bläserquintett zusammen mit einem Pantomimen – verdeutlicht, wie Musik durch unbewußtes Hören unsere Wahrnehmung und Gefühle beeinflussen und manipulieren kann.
Der dritte Workshop thematisiert den Rhythmus und wie stark wir diesen körperlich erleben. Ein Blechbläserensemble durch einen Schlagzeuger ergänzt, fordert die Kinder zum bewußten Schreiten und Tanzen auf und läßt sie erfahren, wie direkt und unmittelbar sie durch Takt und Metrum der Musik darin beeinflußt werden.
Im vierten Workshop wird den Kindern ein klassisches Werk der Orchesterliteratur – welches sie im letzten Workshop in der Probe des Orchesters hören werden – erklärt und durch eigene aktive Mitmachaktionen erfahrbar gemacht. Dadurch können sie dann entscheidende Ausschnitte des Werkes wiedererkennen und haben damit ein für sie nachhaltigeres Proben- und Hörerlebnis.
Der fünfte Workshop als Höhepunkt beendet die Reihe mit dem Besuch einer Probe des Orchesters im großen Saal des Wiener Konzerthauses. Hier sehen die Kinder die persönlich kennen gelernten Musiker nun als Teil des gesamten Orchesters wieder. Dies gibt ihnen die Möglichkeit das Orchester durch die Identifikation mit einzelnen Musikern nachvollziehbarer zu erleben. Zusätzlich beobachten sie einen Dirigenten bei der Arbeit und können ihm in der Probenpause Fragen stellen. Gleichzeitig mit dem schon alleine durch seine Vielfalt und Größe beeindruckenden Klangkörper „Symphonieorchester“ lernen sie auch einen der schönsten und größten Konzertsäle der Stadt Wien kennen.
In Rück- und Absprache mit Herrn Widauer, verantwortlich für Konzept und Moderation der Konzerte des Konzerthauszyklus „Das andere Konzert“, ist es zusätzlich möglich, dass die Klasse durch einen eigenen Beitrag diese Konzerte aktiv mitgestaltet. Auf jeden Fall besteht für die Eltern das Angebot mit ihren Kindern die Workshopreihe mit einem gemeinsamen Besuch dieses öffentlichen Orchesterkonzertes abzurunden. Es findet am selben Abend statt, an dem die Kinder die Probe des Orchesters besucht haben. Es dauert etwa eine Stunde und beginnt familienfreundlich schon um 19.00 Uhr.