Opernstoffe und vor allem deren musikalische Umsetzung thematisieren neben der eigentlichen Handlung des Librettos hauptsächlich die Gefühle der beteiligten und handelnden Personen. Oper ist „Gefühlstheater“.
Die Oper wird aber besonders durch die Musik zum die Emotionen des Publikums bewegenden Gefühlstheater. Denn vor allem der Musik ist es möglich, allen Inhalten, Handlungen, Botschaften, Dialogen und Monologen einen deutlichen emotionalen seelischen Gehalt mitzugeben. Auch am Beispiel von Händels Oper Giulio Cesare lässt sich dies anschaulich zeigen, denn Händel ging es besonders um die Verdeutlichung seelischer Regungen und dramatischer Szenen durch die Musik.
Spezielles Anliegen des Vermittlungsprojektes zur Opernproduktion Giulio Cesare ist es den Kindern die suggestive Kraft und Botschaft der Musik durch eigenes schöpferische Gestalten nachvollziehbar erfahren und erleben zu lassen.
Dies geschieht durch die Erarbeitung einzelner neu von den Kindern erfundener Szenen in den Workshops. Diese zu entwickelnden Szenen orientieren sich an den Schlüsselszenen innerhalb des Handlungsablaufes des Giulio Cesare – Librettos von Nicola Haym. Dazu gehören alle Szenen die besonders eindeutig Freude und das Gefühl des Glücks, Angst, Hass und Zorn, oder ebenso Stolz, Sehnsucht, Liebe, und letztendlich natürlich auch Kummer und Trauer thematisieren. Im einzelnen sind hier auszugsweise die Arien von Cesare im 2.Akt „Al lampo dell´armi“, oder dazu im Gegensatz von Cleopatra im 3.Akt „Piangerò la sorte mia“ zu nennen.
Der wesentlichste Bezugs- und Mittelpunkt des Projektes ist das Theater an der Wien. Das Innenleben dieses traditionsreichen Hauses wird durch eine ausführlichen Besuch nachvollziehbar erlebbar und verständlich gemacht.
Führungen durch Schneiderei, Maske, Technik und Schnürboden, didaktisch in den Workshops vor- und nachbereitet, sowie stilles Beobachten von Ballett-, Orchester- oder Bühnenproben garantieren den Kindern einen Gesamteinblick in das, was Oper und ein Opernhaus ausmachen.